Pressemitteilung
Prof. Niko Paech beim Neujahrsempfang der Regensburger ÖDP: Wie leben wir am Ende des permanenten Wirtschaftswachstums?
Konzentrierte Aufmerksamkeit im überfüllten Saal des Kolpinghauses beim Neujahrsempfang der ÖDP: Vor gut 200 Personen skizziert Prof. Niko Paech von der Uni Oldenburg sein Konzept einer „Postwachstumswirtschaft“. Dass ein permanentes Wachstum nicht nur in der Natur, sondern auch in der Wirtschaft letztlich zum Zusammenbruch führen muss, war den meisten Zuhörern schon vorher klar. Aber wie soll eine Wirtschaft jenseits des Wachstums also im Gleichgewicht aussehen?
Niko Paech hält nichts von Ausflüchten in „grünes“ oder „qualitatives“ Wachstum“, propagiert auch nicht den Verzicht. Ihm geht es um „Befreiung vom Überfluss“, so der Titel seines neuen Buches. Unser Ressourcenverbrauch sei nicht nur ökologisch katastrophal, der Konsumzwang überfordere die Menschen auch psychisch.
Wichtige Komponenten einer Gleichgewichtswirtschaft sind nach Paech
gerechte Aufteilung der herkömmlichen Arbeit in einer 20-Stunden-Woche
dafür mehr Zeit, um Produkte mit anderen Menschen zu teilen, selbst etwa Kleider und Elektrogeräte zu reparieren oder Obst und Gemüse anzubauen
lokale Wirtschaftskreisläufe mit Regionalwährungen
Rückbau von 50 Prozent aller Autobahnen und 75 Prozent aller Flughäfen
effiziente Technologien und Produkte, die wiederverwertet werden können
sich mehr Zeit gönnen zum Genießen
Selbstverständlich brauche der Übergang Zeit, müsse schrittweise erfolgen. Avantgarde der neuen Bewegung seien etwa die Transition Town-Bewegung, die Do-it-yourself-Kultur, die Urban Gardening- und Regio-Geld-Wirtschaft oder Repair Cafés.
Bei der Vorstellung des ÖDP-Wahlprogramms konnte OB-Kandidat Benedikt Suttner nahtlos an die Vorstellungen Paechs anknüpfen und erntete dafür – wie Paech - starken Applaus.
Joachim Graf, ÖDP-Bezirksrat und Stadtrat